Zehenstand

Der Zehenstand ist ebenso als Zehenspitzenstand bekannt. In der Tat bedeutet der Zehenspitzenstand, dass die Person, welche diese Position einnimmt, sich dazu auf ihre Zehenspitzen stellt. Die Ferse wird angehoben, während die betreffende Person ihr Gewicht auf den Ballen verlagert. Dabei geht es nicht nur darum, in dieser Position zu verharren. Vielmehr kann der Zehenstand als Kraftübung immer wieder eingenommen werden.

Ein hüftbreiter Stand stellt die Ausgangsposition dar. Dann wird die Ferse angehoben, um auf dem Ballen zu stehen. Nun senkt die Person ihre Fersen wieder ab. Anschließend stellt sich die trainierende Person erneut auf die Zehenspitzen, verharrt dort kurz und senkt die Ferse erneut ab. Es folgen möglichst viele Wiederholungen. Besonders auf Treppenstufen lässt sich diese Übung bequem durchführen. An einem Stuhlrücken oder Geländer können sich die Trainierenden anfangs festhalten.

Zehenstand als wichtiges Instrument der Diagnostik

Allerdings handelt es sich beim Zehenstand nicht nur um eine Möglichkeit, die Waden- sowie die Fußmuskulatur zu kräftigen und leichtes Venentraining zu betreiben. Vielmehr ist der Zehenspitzenstand als klinischer Funktionstest im Einsatz. Für eine erste Diagnostik einer potentiellen Schädigung des Ischias-Nervs sowie von möglichen Fußdeformitäten findet diese Übung Verwendung. Bei dem Verdacht auf eine Nervenschädigung ordnet der zuständige Arzt anschließend weitere Untersuchungen an.

Welche Funktionen können durch den Zehenspitzenstand überprüft werden?

Da sich diese Übung leicht ausführen lässt, ist sie bei einem Bandscheibenvorfall ein beliebtes Mittel der Diagnostik. Falls der Bandscheibenvorfall mit einer Schädigung des Ischias einhergehen sollte, kann es zu einer Schwächung oder Lähmung des Muskels kommen, der für das Senken der Füße zuständig ist. Folgende Funktionen lassen sich mittels des Zehenspitzenstands überprüfen:

  • Gesundheit des Ischias
  • Kraft der Wadenmuskulatur
  • Funktionsstörung/ -fähigkeit der Achillessehne

Falls der Patient nicht in der Lage ist, seine Fersen anzuheben, um sich auf dem Zehenballen zu positionieren, sowie in dieser Haltung einen Moment zu verharren, ist von einer Schädigung auszugehen. Eine mögliche Ischias-Schädigung kann nicht nur auf einen Bandscheibenvorfall, sondern beispielswiese auch auf das Tibialis-anterior-Syndrom zurückzuführen sein.

Zusammenfassung

  • Wer den Zehen- oder Zehenspitzenstand einnimmt, steht dabei auf dem eigenen Zehenballen, während die Ferse angehoben wird.
  • Der Zehenstand kann als Funktionstest, Form der Kraftübung oder leichte Venengymnastik zum Einsatz kommen.
  • Bei einem Bandscheibenvorfall-Patienten gibt dieser Funktionstest Auskunft über eine mögliche Schädigung des Ischias.
  • Die Kraft der Wadenmuskulatur und die Funktionsfähigkeit der Achillessehne lassen sich so ebenfalls überprüfen.
  • Sofern der Bandscheibenvorfall-Patient sich nicht auf den Zehenballen stellen und in dieser Position kurz verharren kann, ist dies als ein erstes Indiz für eine mögliche Nervenschädigung zu werten.

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